Mittwoch, 18. März 2015

Cougar – der Dritte.


Nachdem der Service Akku und Getriebe ausgetauscht hat, habe ich praktisch ein neues Gerät. Das dritte im Test. (Hier gehts zur Übersicht.)

Die ersten Versuche verblüffen. Man kann es kaum glauben, aber plötzlich stimmt (fast) alles, was der Prospekt verspricht: nämlich "das Leuchten einer 18W-Schreibtischlampe 3 Stunden lang." Mit einem frischen Akku kann endlich getestet werden, was mit dem Gerät möglich ist.

Test 1: Laden und Verbrauch

Im Prospekt empfohlen: 7 Stunden (Netz)

Laden unmittelbar nach dem Eintreffen des Gerätes.
Ladezeit 6 Stunden.
Verbrauchszeit (Last 15W) 3:03h

Ladezeit 7 Stunden
Verbrauchszeit (Last 15W) 3:10h

Ladezeit 8 Stunden
Verbrauchszeit (Last 15W) 3: 01h

Test 2: Kapazitätsabfall

Prospekt: Keine Aussage

Ladezeit 7 Stunden
Wartezeit: 12 Stunden
Entnommen: 3:06 Stunden eine Leistung von 15 Watt

Test 3: Kumulierendes Laden per Dynamo

Prospekt: empfohlene Ladezeit 8 - 10 Stunden
Einschränkung: Die Versuche wurden nach dem Aufleuchten der 2. von vier vorhandenen Ladezustands-LED abgebrochen, was der Praxis etwas näher kommen dürfte. Denn es kann kaum angenommen werden, dass jemand erst 8 Stunden pedaliert, bevor er es wagt, den eigentlich dringend benötigten Strom zu nutzen ... Allerdings habe ich auch nicht die ganze Zeit durchgehend getreten, sondern die Arbeit über mehrere Tage verteilt, täglich also etwa eine Stunde.
1. Versuch: Geschwindigkeit: 70 – 80 U/min (Durchschnittlich geschätzt eher 73 U/min.)
Innerhalb von 4 Tagen 5:30h getreten; über 2:05h wurde eine Leistung von 15W entnommen.
2. Versuch: Geschwindigkeit 77 – 81 U/min. (Durchschnittlich 79 U/min.)
Innerhalb von 4 Tagen 4:40h getreten; über 1:55h wurde eine Leistung von 15W entnommen.
3. Versuch: Geschwindigkeit 80 – 85 U/min.
abgebrochen, Getriebeschaden, zur Werkstatt geschickt.
4. Versuch (nach Getriebeaustausch): Geschwindigkeit etwa 66 – 72 U/min. (Durchschnittlich 68) U/min).
Innerhalb von 7 Tagen 5:00h getreten; über 1:46h wurde eine Leistung von 15W entnommen.
Vorläufiges Fazit: 

Bereits mit dem Aufleuchten der zweiten Lade-LED kann ein nennenswerter Strom entnommen werden, nämlich 15 Watt mindestens für 1:45h. Die Ladedauer richtet sich nach der Pedalgeschwindigkeit. Laut Prospekt sind 45U/min die mindeste Intensität, 90U/min die höchst empfohlene. Bei etwa 70U/min dauerte es bis zum Aufleuchten der 2. LED mindestens 5 Stunden, bei knapp 80U/min lediglich 4:30 Stunden.
Durchschnittlich wurde also pro Tag etwa während einer Stunde soviel Energie erzeugt, um an jedem dieser Tage für eine knappe halbe Stunde ein 15-Watt-Licht leuchten zu lassen. 
 
Das Kurbeln über die empfohlenen 8 Stunden wurde noch nicht getestet.

Test 4: Die Praxis. Was geht? Was geht nicht?

Immerhin eine Überlegung wert: Die Aquarienpumpe verbraucht etwa 2,3Watt. Gestartet mit einem eben entleerten Akku, eine halbe Stunde Pedalkraft, Ergebnis: Nach zwei Stunden geht die Pumpe aus. Ich müsste zwei Stunden vor dem Schlafen gehen treten, damit sie die Nacht über durchhält. Ich suche nach einer anderen Anwendung.

Aktualisiert 21.4.2015
 

Freitag, 13. März 2015

Der Händler ist der Problembär: Service und Reset.


(Hier gehts zur Übersicht.)

Der Erfinder hat es sich ausgedacht und der Produzent korrekt umgesetzt. Trotzdem ist der Kunde genervt. Statt der versprochenen Leistungsdauer eines voll geladenen Akkus bekommt er nur ein Drittel Leistung oder gar nur die Hälfte. Tendenz: weiter sinkend. Erst der Tausch des Akkus gegen einen neuen durch den Firmenservice bringt es ans Licht: die Ware gammelt beim Zwischenhändler.

Mangels Nachfrage stockt der zügige Nachschub, und was beim schnellen Verkauf keiner merken würde, liegt plötzlich allein beim Händler. Denn laut Firmenprospekt muss der Akku monatlich wenigstens einmal entladen und wieder neu geladen werden, um die Kapazität zu erhalten. Eine Binsenweisheit für Akkufabrikanten, lästig für den Händler. Denn der muss den Ladenhüter auspacken ‒ was an sich schon wieder eine Minderung darstellt, weil es dadurch kein fabrikneues Gerät mehr ist und ins Netz stöpseln. Bei einem Dutzend dieser Geräte auf Lager kann das schnell ein eigenes Problem werden.

Zwei Geräte habe ich gekauft, erst beim zweiten war ich so gewitzt, es vor Benutzung zunächst zu laden und die Kapazität zu überprüfen. Dem ersten Händler kann ich also nichts beweiskräftiges vorwerfen. Zumindest beim zweiten Gerät hatte ich den Eindruck, irgendwie kein taufrisch verpacktes zu bekommen, was wohl daran lag, dass der Händler es mindestens einmal geladen haben muss. Entsprechend fitter war der Akku.

Eine Empfehlung an den Kunden? Kaum. Es sei denn, er kauft gleich beim Fachhändler, der zugleich den Service betreibt. In diesem Fall bei der Firma Löw. Der Dienst am Kunden war übrigens vorbildlich, die Kommunikation so, wie man es wünscht, übrigens auch zum Händler, von dem ich erst die Adresse erfuhr.

Es gibt allerdings eine unkomplizierte Prüfung des Akkus, ganz ohne aufwändige Messung. Es reicht, den Akku zwei mal zu laden. Das erste mal nach Empfang, das zweite mal am Tag danach, wenn zwischendurch ein erschöpfender Verbraucher den Akku leer gesaugt hat. Die Lämpchen, die den Ladezustand anzeigen, sind der Indikator. Vier Lämpchen zeigen unterschiedliche Stufen an, erst wenn alle vier brennen, ist der Akku voll. Bei den beiden Akkus, die ich testen konnte, gingen die vier Lämpchen recht zügig nacheinander an. Bei dem neuen Akku der Firma Löw dauerte es volle zwei Stunden, bis endlich die zweite LED brannte! Soviel Zeit muss sein, aber dann weiß man es genau. Gehen die Lämpchen zu schnell an, ist auch der Akku schnell leer und zügig sollte das Gerät reklamiert werden.
Der Service hat einfach den Akku getauscht.