Freitag, 26. Dezember 2014

Der Cougar und meine Migräne

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In der Nacht war ich aufgewacht, weil in der Küche irgendetwas krachend zu Boden gegangen war. Es war nichts Schlimmes. Ich hatte nur handwerklich etwas ungeschickt ein Regal in der Küche angebracht und darauf die schwersten Schüsseln gestellt, die ich eben gerade finden konnte. Und zufrieden über mein Werk war ich schlafen gegangen.

Das allein wäre kein Grund zum aufstehen gewesen. Aber ich merkte plötzlich, dass sich der Kopf meldete. Ich hätte es mir denken können, denn am Abend zuvor war ich sehr munter und unternehmungslustig gewesen. Der Morgen begann mir Kopfschmerzen und sehr spät, es war, obwohl kurz vor der Wintersonnenwende schon taghell. Es regnete, der Sturm peitsche Wasser gegen das Fenster, mir war übel, aber liegen bleiben wollte ich auch nicht. Um mir den Tag halbwegs zu retten, nahm ich eine Migränetablette und überlegte, ob ich mich wieder hinlegen sollte. Nein, dachte ich, nicht schon wieder. Hinsetzen vielleicht? Etwas googeln, spielen, dergleichen Zeitvertreib? Nein, auch nicht. Hinaus in den Regen wandern? Schon gar nicht.

Da fiel mein Blick auf den Cougar und die Vorstellung, mich sorgsam in den Sessel fallen zu lassen und wenigstens und keinesfalls sportlich die Beine zu bewegen, brachte tief in der Magengrube ein eher zustimmendes Gefühl. Ich setzte mich also hin und begann mit der lahmsten Umdrehung, die der Firmenprospekt eben noch für zulässig erachtete, also 45. Nein, ich hab das nicht geprüft, ich wollte einfach nur die Beine bewegen. Langsam konnte ich dabei die Augen öffnen und die Umgebung betrachten. Das Aquarium, den glimmenden und flackernden Weihnachtsbaum. Ich trat etwas stärker und schon hörte das Flackern auf. Dann dachte ich daran, weil es mir dank Tablette schon nicht mehr so schlecht ging, etwas munterer zu treten, also etwa im Takt des Sekundenzeigers, und sofort hörte das Flackern des Baumes auf. Es interessierte mich zugleich, wie der Ladezustand der Batterie wohl wäre und ob das Flackern wohl wieder begänne, wenn ich ein wenig weniger träte und ebenso, wie das mit dem Ladezustand sich verhielte wenn ich hier etwas stärker und danach etwas lässiger …

Kurz, nach einer Stunde stand ich zufrieden auf und ging an den Computer. Die Kopfschmerzen waren verschwunden.

Freitag, 19. Dezember 2014

Rätsel im Firmenprospekt

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Beim Studium des Kleingedruckten fällt mir eine Ungereimtheit auf: Das Notebook verbraucht 70W und soll 55 Minuten laufen; der 75W-Fernseher läuft nur 35 Minuten? Ich rechne den Verbrauch in Wattstunden aus und komme für das Notebook auf 64 Wattstunden, für den Fernseher auf nur 44 Wh. Noch schräger wird es, wenn ich die 100-Watt-Birne mit dem 55-Watt-Ventilator vergleiche: die Lampe verbrät 33Wh, der Ventilator 68Wh. Das bedeutet nun aber nicht, dass die Lampe an sich weniger verbraucht, als der Ventilator, eher umgekehrt, die Lampe kommt nur dazu, 33Wh aus dem Akku zu saugen, dann ist er leer! Dem Ventilator hingegen gelingt es 68Wh nutzbringend zu verarbeiten. Ich habe die Sache also mal in eine Tabelle gebracht:



Nutzungsdauer
laut Prospekt
Energie

2W Nachtlicht
30h
60Wh

18W Schreibtischlampe
3h
54Wh

55W Ventilator
75min
69Wh

75W Fernseher
35min

44Wh
15W CD-Spieler
4h
60Wh

40W 14" TV
90min
60Wh

70W Notebook
55min
64Wh

100W Lampe
20min

33Wh
Mittelwert

61Wh
38Wh

In einer vernünftigen Zuordnung ergeben sich zwei Verbrauchergruppen, die große Gemeinsamkeiten haben, was allerdings der Firmenprospekt verschweigt. Die Verbraucher, deren Energieverbrauch in die rechten Spalte verschoben habe, hängen vermutlich auch in der Testabteilung des Herstellers an der 230-V-Spannung, die übrigen nutzen Niederspannungsgleichstrom.

Trotzdem bleibt das Ergebnis rätselhaft, denn wieso sollte die 100W-Birne weniger Strom verbrauchen, als ein entsprechendes Niederspannungsgerät? In der Tat kann die Glühbirne nicht mehr verbrauchen, weil nicht mehr da ist. Der Transformator verbraucht schon fast die Hälfte. Zum geringen Wirkungsgrad des Generators addiert sich der verheerende Wirkungsgrad des Akkus, zu dem noch der Wirkungsgrad des Inverters/Transformators kommt. Das Ergebnis ist mehr als mager. Es erklärt auch zum Teil den Widerspruch zwischen dem Firmenversprechen und meinem Ergebnis.

Die Schlussfolgerung wäre die Suche nach Verbrauchern von Niederspannungsstrom, was sich als kaum lösbar herausstellt. Denn erstens sind fast alle Niederspannungsgeräte serienmäßig mit einem Netzgerät versehen, dass von der Einheitsspannung auf die jeweilige Niederspannung transformiert. Weil das inzwischen auf nahezu alle im Haushalt verwendeten Geräte zutrifft, dürfte der volkswirtschaftliche Gesamtverlust gigantisch sein.

Eine Ausnahme bildet die Autoindustrie. Sie benutzt standardmäßig eine 12-V-Spannung. Der Kurbelgenerator hat aber, wenn auch die Option für 12 V, keinen „Zigarettenanzünder“. Ich brauch dringend einen Adapter, und eigentlich viele, denn alle Geräte haben andere Stecker. Und was passiert mit Gleichstromgeräten, denen von außen gar nicht anzusehen ist, dass sie Gleichstrom verwenden? Ich sehe schon, dass ich mal wieder eine Problemzone erreicht habe.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Besinnliches beim Pedalieren

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Der moderne Mensch kauft sich ein Gerät, schließt es an und nutzt es. Jemand, der sich einen Kurbelgenerator kauft und mit ihm aus dieser modernen Welt aussteigen will, könnte darüber verzweifeln. Denn er muss, noch mehr als beim Kauf jedes anderen Gerätes, versuchen, es zu verstehen. Geräte sind einfach nicht nur Faustkeile die man zuschlägt und nch Gebrauch irgendwo liegen lässt; in ihnen liegen all die Träume und Irrtümer ihrer Erfinder verbaut, die augenblicklich hervorkommen, wenn man sich nur in den Sessel setzt, und in die Pedalen tritt. Das ähnelt auch den sehr archaischen Bemühungen, einen Esel zu dem zu bringen, wofür man ihn angeschafft hat. Der Moderne Mensch, allerdings, wird ihn nicht anschaffen, um damit Holz für den Ofen zu transportieren, sondern er kauft ihn zum Streicheln für seine kleine Tochter. Dafür habe ich den Cougar nicht gekauft.

Was also lässt sich überhaup noch damit anstellen? Die Zeit zur Rückgabe ist verstrichen und die Hoffnungen, die ich mit ihm verband, sind zerstoben. Allerdings habe ich den großen Fehler gemacht, dass ich die Erwartungen überspannte. Schon die Leistung, die ich persönlich aufwenden kann, ist außerordentlich gering. Ich mag so sehr sehr kurbeln, dass sich die Beine verheddern – selbst bei großer Geschicklichkeit komme ich nicht über 100 Umdrehungen hinaus! – es bleibt bei maximal 15 Watt. Der Mensch schafft aber mehr, und auch dann, wenn er untrainiert ist.

Auf diversen Seiten (http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm) kann man sich einen Überblick über die möglichen Leistungen verschaffen, oder das, was man grade noch selber bringt. Gebe ich dort für mein Gewicht und das meines Rades die Daten ein, kann ich bei der Eingabe von jenen 15 Watt, die der Cougar an die Batterie schickt, erkennen, wie geschwinde ich damit auf dem Radweg wäre: 7,5 Stundenkilometer. Die gefühlte vergleichbare Geschwindig liegt aber bei vielleicht 20 Stundenkilometer, was der Rechner mit einer Leistung von 100 Watt schätzt. Nehmen wir mal nur die Hälfte des Gefühls, dann bedeutet das, dass der Wirkungsgrad des Generators kaum über 30% liegen kann. Weil meine optimale Langstreckengeschwindigkeit bis zum Spätherbst bis auf 25 km/h geklettert ist, weiß ich, dass meine Dauerleistung auf dem Wohnzimmersessel schon bei 150Watt liegen könnte, wenn das einen Generator überhaupt interessierte. Bleiben wir bei 30% Wirkungsgrad, wäre locker eine Leistung von 50 Watt elektrisch speicherbar, entsprechend größer müsste auch der Akku sein, und eben auch der Generator.

Bislang bin ich zum wirklichen Praxistest noch gar nicht gekommen. Ich habe herausgefunden, dass der Akku Müll ist, jedenfalls nicht besser, als all die andern Akkus die irgendwann schlapp machen. Ich weiß also, dass ich den Strom nicht länger als einen Tag, oder noch vernünftiger eine Stunde, aufbewahren sollte. Dass ich also am besten den Strom unmittelbar für den Verbrauch produziere. Aber das würde den Akku vollends ruinieren.
Ich weiß inzwischen auch, dass ich tatsächlich den Akku gemäß der dringenden Empfehlung des Herstellers wenigstens einmal im Monat voll laden sollte. Ich habe inzwischen erfahren, dass es zwecklos ist, über Wochen hinweg zu versuchen, irgendwann den Akku voll zu laden, um ihn dann sinnvoll zu entladen. Ich empfinde es aber auch als Schelmenstreich, das Ding über die Steckdose zu laden, in den Rucksack zu packen und damit wandern zu gehen um auf dem Campingplatz das zu tun, weswegen ich die Zivilisation verlassen habe. Der Eremit braucht weder Laptop noch CD-Player. Wenn er denn tatsächlich einmal telefonieren möchte, oder sich den gegenwärtigen Standort anzeigen lassen will, genügt das entsprechende kleine Gerät und eine nicht viel größere Solarzelle, die den Bruchteil von dem wiegt, das der Cougar auf die Waage bringt. Wer mit dem Auto unterwegs ist, hat seine Autobatterie und auf dem Dach flotte zweihundert Watt solar, und selbst, wer nur das Rad benutzt, kann aus dem Nabendynamo soviel Energie gewinnen, dass es zum Betrieb der notwendigen Elektronik satt reicht.
Ich habe als den entscheidenden Nutzen des Gerätes allerdings sofort seine ideale Eigenschaft als Heimtrainer erkannt. Ein Ergometer in idealer Sitzposition, auf dem man es locker eine Stunde aushält, und der nebenbei Strom produziert. Genial gedacht, etwa wie die Erfindung des Fahrrades schon. Nur, warum wird das im Firmenprospekt nicht herausgestellt, ja nicht einmal erwähnt? Warum preisen die Verkäufer statt dessen etwas, das sich als glatte Übertreibung entpuppt?
Ich weiß es nicht. Es wird, wie gesagt, mit dem Kauf des Esels zusammen hängen, den der gute Vater für seine Tochter in den Vorgarten stellt und zu dem die Nachbarn sagen, dass er sich dort hübsch macht. Bis er ihnen vor Hunger die Blumen frisst.

Ich fange noch mal von vorne an. Ich hab das Ding nicht zurück geschickt, denn es hat sich in mein Herz geschlichen. Es tritt sich so wunderbar, dass ich einen Freund, der gewaltige Probleme mit seinen Knien hat, dazu überredete, sich auch so ein Teil zu kaufen, damit er bald wieder mit mir schön weit wandern kann. Und ich bin von der Option fasziniert, meinen Strom auch ohne Sonne und Wind selber und mit Manneskraft produzieren zu können. Ja freilich, und auch, um über den Winter fit zu bleiben. Denn das habe ich schon bemerkt: Die Kniegelenke bleiben locker und das Hüftgelenk bewegt sich auch weiterhin, obwohl schon seit Wochen und auch wegen der verkürzten Tageszeit kein Wanderwetter mehr ist.

Beim Treten fasse ich eine vernünftige Entscheidung: Ich weiß, wie das Ding tickt, ich kenne seine Schwächen, das muss ich nicht mehr testen. Es geht um die Praxis. Was geht also?

Ich hatte schon bemerkt, dass ich locker den Weihnachtsbaum leuchten lassen kann, wenn ich nur gelegentlich für eine halbe Stunde in die Pedalen trete, so zwei drei mal am Tag, bei leerem Akku. Das ist mir zu ungenau. Und außerdem ist der Akku schneller leergelaufen, als die Lämpchen Strom ziehen könnten. Aber das Aquarium: es wird im Winter etwa täglich für 16 Stunden durch eine Schreibtischlampe beleuchtet, eine LED mit 5,2 Watt Leistung. Das sind am Tag 55 Wattstunden. Das ist exakt soviel, wie der Akku aufgeladen werden kann und was mir auch die Werbung an transportabler Energie verspricht. Ein „2W Nachtlicht“ sollte demnach für „30 Stunden“ leuchten.
Ich will das durch meine kräftige Mithilfe strecken. Zwei Fragen lassen sich stellen: Wieviel muss ich trampeln, damit ich nie mehr an die Steckdose muss? Und wann beginnt die Lampe zu flackern, wenn ich nur gelegentlich etwas dazu trete?
Der Test beginnt zwei Wochen vor Weihnachten, eines Morgens um neun Uhr.

Ergebnis:
Verbraucher: LED 5,2W; 230V
Kurbelzeit: drei mal 20 Minuten zwischendurch
Leuchtdauer insgesamt: 4:54h
Danach flackerte die Lampe .…

Am Tag danach habe ich nur die Weihnachtsbaumbeleuchtung genommen: sie verbraucht nur 1,75 Watt und kommt mit einer Spannung 5 Volt aus. Ich will den Rhytmus zwischen Treten und Pause herausfuinden. Das Gleichgewicht stellt sich etwa mit 20 Minuten Treten und 40 Minuten Pause ein. Das habe ich über den ganzen Tag versucht durchzuhalten. Während des Tretens brennt die Lichterkette natürlich weiter. Insgesamt Leuchtet das Licht über 13 Stunden. Dafür musste ich drei und eine Dreiviertelstunde in die Pedalen treten. Mir gehts immer noch gut ...

Sonntag, 14. Dezember 2014

Kurbeln für den Weihnachtsbaum


LED-Deko-Lichterstrang

200 warm-weiße Lichterkette
Netzadapter 5V, 1,75W
Transformator GP-SW050DC0600(EU)
Eingang 100 – 240 V 50/60 Hz
Ausgang 5 V, 3 W, 600 mA
Zugegeben, mein Weihnachtsbaum brennt nicht so hell, wie der traditionelle, bevor die Feuerwehr kommt. Wobei meiner gar nicht brennen kann, denn er besteht nur aus vier Eisenketten, die von der Decke herab die schwimmende Insel im Aquarium halten und jetzt eben auch die Weihnachtsbaumbeleuchtung und den üblichen Flitterkram. Ich gebe auch gerne zu, dass die alte Beleuchtung noch nicht kaputt ist, das Auswechseln also ökologisch nicht völlig korrekt ist, denn auch die Herstellung der neuen Beleuchtung hat Ressourcen verbraucht und ich weiß nicht, in welche Tonne ich die alte geben darf oder ob sich noch bei ebay ein Käufer findet.
Als ich die alte Beleuchtung an meinen Kurbelgenerator anschließe, macht augenblicklich der Akku schlapp und es gelingt mir auch bei heftigstem Treten nicht, ein auch nur halbwegs friedliches Licht am Laufen zu halten. Denn sie verbraucht 18,6 Watt, was demzufolge auch ein Grenzwert des Kurbelgenerators zu sein scheint.
Statt dessen flackerte es wie eine unruhige Werbebotschaft: Gönn dir was! Bring die Binnenkonjunktur in Schwung! Denk an die fliegenden Händler zur Weihnachtszeit.
Den fliegenden Händlern waren die LED-Lichterketten bereits ausgegangen. Die Frohe Botschaft hat also schon gezündet. Bei Mäck Geiz hatten sie nur noch Batterie betriebene Einzelkerzen zum Preis einer Shellaktie. Aber oben im ersten Stock des Warenhauses herrschte munteres Weihnachten. Und eine unglaubliche Auswahl. Ich entschied mich für eine Lichterkette mit Transformator der, und jetzt kommts, die übliche Spannung auf nur 5 Volt herunterdrückt.
200 Kerzen mit einem Einzelverbrauch von 0,009 Watt saugen am Ende auch noch 1,8 Watt, aber was ist das schon gegen die althergekommene Festbeleuchtung?
Der Unterschied könnte darin liegen, dass der alte Stromfresser für gewöhnlich über Nacht abgeschaltet wird, die neue aber dreißig Tage am Stück hinter einander brennt, was am Ende mehr als doppelt so teuer wird.

Zum Test

Angeschlossen am Netzadapter liegt der Verbrauch der Lichterkette bei 1,4 Watt, das schwankt zudem noch, rhytmisch werden 1,4 und 0,9 Watt angezeigt.
Als die Kette zu flackern beginnt, trete ich in die Kurbel und das Licht stabilisiert sich sofort.
Als ich es nach erneutem Flackern abschalte, ziehe ich das Kabel aus dem Netzadapter und stecke an die Buchse des Niederspannungsgleichstromes. Dort lassen sich wahlweise 3; 4,5; 6; 9 oder 12 V für ein und die selbe Buchse einstellen. Ich wähle 4,5 Volt und es brennt wieder.
Meine Frage ist ganz einfach, ob noch soviel Rest Strom vorhanden ist, um den Verbraucher, dem ja nun das Netzteil abhanden gekommen ist, noch eine Weile leuchten zu lassen. Am Abend lasse ich es 5 Stunden leuchten, am Morgen noch einmal 2 Stunden, dann schalte ich ab. Ich lege die Lichterkette an den Netzstrom und sie brennt heller. Ich gebe wieder Akkustrom und trete dazu, nun brennt sie genauso hell wie vom Netz. 

Das Fazit ist bedrohlich: Es scheint für die Entnahme des Niederspannungsstromes kein Entladeschutz eingebaut worden zu sein! Das anschließende Laden per Kurbel verstärt den Verdacht. Die Kurbel lässt sich so leicht wie noch nie treten, sie greift auch nach längerer Zeit nicht richtig, ich trete gewissermaßen ohne Gegenwehr durch wobei die Ladelampfen flackern als wäre ich schon am Level 3 angekommen, der Akku also schon zur Hälfte geladen. Das ist kein gutes Zeichen.
Ich lasse sofort für die nächsten acht Stunden den Akku übers Netz laden.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Problem nach längerer Abwesenheit: Der Akku macht schlapp!

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Es war eine längere Reise und hatte vergessen, den Generator sicherheitshalber noch einmal aufzuladen. Nach der Reise interessierte es mich schon, ob ich aus eigener Kurbelkraft würde den Akku wieder aufladen können. Aber es gelang mir nicht, mehr als zwei Stunden dafür abzuzweigen und am nächsten Morgen begann alles wieder von vorn. Der Akku war null, nach einer Viertelstunde das erste Lavel erreicht, nach einer Stunde das zweite. Dann Verschanufpause bis zum Nachmittag und mit viel Glück das dritte Lavel erreicht, also einen hypothetischen Ladezustand von 50% bis 75%. Am nächsten Morgen wie gehabt, der Akku war leer, allerdings nicht so entspannt, wie nach der Rückkehr von der Reise. Mein Plan, endlich einmal zu messen, wieviel Leistung ich aus eigener Kraft mit dieser Kurbel und in diesem  Akku speichern würde können, würde sich so nicht erfüllen. Um zu prüfen, ob sich während der Abwesenheit die Kapazität des Akkus verändert hätte, habe ich das Gerät kurzerhand für acht Stunden ans Netz gehängt. 
Das Ergebnis ernüchtert: kaum mehr als für eine halbe Stunde nutzbare Energie gespeichert (bei den bekannten Verbrauchern). Fazit: Nach etwa einem Vierteljahr ohne die vom Hersteller empfohlene monatliche Aufladung ist der Akku so gut wie tot. Was haben die da eingebaut??
Zur Erinnerung: Laut Prospekt ist es eine "7 Ah/12V VRLA Batterie" mit der ich im vollen Ladezustand  eine "18W Schreibtischlampe 3 Stunden" über einen Inverter betreiben kann.

Aktuell passiert viel weniger:
Ladezeit 8:20h, nutzbare Verbrauchszeit (15W, 220V) 0:38h.
Aber, die Katastrophe lässt sich wissenschaftlich nutzen. Ich beginne eine neue Messreihe, bei der ich feststellen will, ob der Akku sich mit einer etwas längeren Ladezeit wieder erholt, oder völlig zusammen bricht.

Das gleich daran anschließende zweite Laden macht Hoffnung: Ladezeit 9:17h; Verbrauchszeit 0:53h.
Ich glaube nicht, dass es so weiter geht, allerdings lag die maximale Verbrauchszeit schon mal bei 1:43h oder 103 Minuten. Wohlgemerkt, bei einem Verkaufsversprechen von drei Stunden, oder 180 Minuten bei 18W Last! Momentan liege ich also bei etwas mehr als einem Viertel der versprochenen Kapazität. Die schon halbe Kapazität nach dem Kauf hat sich also in einem halben Jahr noch mal halbiert. 

Ich verlängere die Ladezeit um eine weitere Stunde.
Ergebnis:
Ladezeit 10:17h; Verbrauchszeit 1:04h
Ladezeit 11:00h; Verbrauchszeit 1:09h

Vor einem halben Jahr war kein Unterschied zwischen der Ladezeit von 7 oder 9 Stunden zu bemerken. Erholt sich also hier nur der Akku durch das wiederholte Laden? Ich will die Ladezeit erweitern.

Ladezeit 12:00h; Verbrauchszeit 1:14h
Ladezeit 13:08h; Verbrauchszeit 1:16h
Ladezeit 8:09h; Verbrauchszeit 1:18h
Ladezeit 14:09h; Verbrauchszeit 1:22h
Inzwischen sehe ich verblüfft, dass … egal wie lange geladen wird, die Kapazität sich nahezu kontinuierlich erholt. Fragt sich nur, wie weit sich das Spiel treiben lässt. Dann wäre im besten Fall die Gebrauchsanweisung Schrott: Nicht monatlich einmal Laden, sondern überhaupt erst mal so oft täglich laden, bis die Batterie endlich gebrauchsfähig ist. Allerdings … so ein Modell war mir bis jetzt unbekannt.

Ladezeit 15:12h; Verbrauchszeit 1:24h
Ladezeit 7:13h; Verbrauchszeit 1:24h

Die Erholung scheint ans Ende gekommen zu sein. Schieben wir einen Praxistest ein. Ich habe eben eine neue Lichterkette erworben, Und sie ist kompatibel mit meinen Generatoranschlüssen! Ich kann sie nicht nur aus der 230V-Dose bedienen, sondern auch mit Niederspannung! Der Test folgt im nächsten Beitrag. Hier geht es weiter mit den Folgen, die sich aus dem Lichterketten-Test für den Akku ergeben haben. Denn der scheint im Niederspannungsbereich keinen Entladeschutz zu haben. Somit stehe ich vor dem gleichen Problem wie nach der Abwesenheit, nur dass ich jetzt sofort reagieren kann und den Akku derzeit übers Netz lade.

Ladezeit 8:15h; Verbrauchszeit 1:23h
Ladezeit 9:42h; Verbrauchszeit 1:25h

Vermutlich hätte mir das jeder Fachmann gleich sagen können, dass zu langes Laden nichts bringt, aber, wie an diesem Beispiels, auch nicht eben schadet, wie mancher auch behauptet. Dass allerdings eine Ladezeit von 15 Stunden nun wirklich keinen Schaden hinterlässt, deutet immerhin an, dass ein Überladeschutz eingebaut wurde. Und auch, dass sich die Batterie scheinbar noch weiter erholt.

Den vorletzten Satz muss ich sogleich relativieren. Denn wenn auch das zu lange Laden vom Netz aus dem Akku scheinbar nicht schadet, so wird doch im Kleingedruckten davor gewarnt, den Akku über die optionale Solarzelle über den Ladezustand von 100% hinaus zu laden. Das deckt sich mit der Erfahrung, die ich mit dem Entladen gemacht habe. Auch dort gibt es beim Zapfen von 230V-Strom unterhalb einer Schwelle nichts mehr, was bedeutet, dass sich das System abschaltet; beim Niederspannungs-Gleichstrom hingegen kann gezapft werden, so lange die LED noch irgend glimmt.