Freitag, 26. Dezember 2014

Der Cougar und meine Migräne

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In der Nacht war ich aufgewacht, weil in der Küche irgendetwas krachend zu Boden gegangen war. Es war nichts Schlimmes. Ich hatte nur handwerklich etwas ungeschickt ein Regal in der Küche angebracht und darauf die schwersten Schüsseln gestellt, die ich eben gerade finden konnte. Und zufrieden über mein Werk war ich schlafen gegangen.

Das allein wäre kein Grund zum aufstehen gewesen. Aber ich merkte plötzlich, dass sich der Kopf meldete. Ich hätte es mir denken können, denn am Abend zuvor war ich sehr munter und unternehmungslustig gewesen. Der Morgen begann mir Kopfschmerzen und sehr spät, es war, obwohl kurz vor der Wintersonnenwende schon taghell. Es regnete, der Sturm peitsche Wasser gegen das Fenster, mir war übel, aber liegen bleiben wollte ich auch nicht. Um mir den Tag halbwegs zu retten, nahm ich eine Migränetablette und überlegte, ob ich mich wieder hinlegen sollte. Nein, dachte ich, nicht schon wieder. Hinsetzen vielleicht? Etwas googeln, spielen, dergleichen Zeitvertreib? Nein, auch nicht. Hinaus in den Regen wandern? Schon gar nicht.

Da fiel mein Blick auf den Cougar und die Vorstellung, mich sorgsam in den Sessel fallen zu lassen und wenigstens und keinesfalls sportlich die Beine zu bewegen, brachte tief in der Magengrube ein eher zustimmendes Gefühl. Ich setzte mich also hin und begann mit der lahmsten Umdrehung, die der Firmenprospekt eben noch für zulässig erachtete, also 45. Nein, ich hab das nicht geprüft, ich wollte einfach nur die Beine bewegen. Langsam konnte ich dabei die Augen öffnen und die Umgebung betrachten. Das Aquarium, den glimmenden und flackernden Weihnachtsbaum. Ich trat etwas stärker und schon hörte das Flackern auf. Dann dachte ich daran, weil es mir dank Tablette schon nicht mehr so schlecht ging, etwas munterer zu treten, also etwa im Takt des Sekundenzeigers, und sofort hörte das Flackern des Baumes auf. Es interessierte mich zugleich, wie der Ladezustand der Batterie wohl wäre und ob das Flackern wohl wieder begänne, wenn ich ein wenig weniger träte und ebenso, wie das mit dem Ladezustand sich verhielte wenn ich hier etwas stärker und danach etwas lässiger …

Kurz, nach einer Stunde stand ich zufrieden auf und ging an den Computer. Die Kopfschmerzen waren verschwunden.

Freitag, 19. Dezember 2014

Rätsel im Firmenprospekt

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Beim Studium des Kleingedruckten fällt mir eine Ungereimtheit auf: Das Notebook verbraucht 70W und soll 55 Minuten laufen; der 75W-Fernseher läuft nur 35 Minuten? Ich rechne den Verbrauch in Wattstunden aus und komme für das Notebook auf 64 Wattstunden, für den Fernseher auf nur 44 Wh. Noch schräger wird es, wenn ich die 100-Watt-Birne mit dem 55-Watt-Ventilator vergleiche: die Lampe verbrät 33Wh, der Ventilator 68Wh. Das bedeutet nun aber nicht, dass die Lampe an sich weniger verbraucht, als der Ventilator, eher umgekehrt, die Lampe kommt nur dazu, 33Wh aus dem Akku zu saugen, dann ist er leer! Dem Ventilator hingegen gelingt es 68Wh nutzbringend zu verarbeiten. Ich habe die Sache also mal in eine Tabelle gebracht:



Nutzungsdauer
laut Prospekt
Energie

2W Nachtlicht
30h
60Wh

18W Schreibtischlampe
3h
54Wh

55W Ventilator
75min
69Wh

75W Fernseher
35min

44Wh
15W CD-Spieler
4h
60Wh

40W 14" TV
90min
60Wh

70W Notebook
55min
64Wh

100W Lampe
20min

33Wh
Mittelwert

61Wh
38Wh

In einer vernünftigen Zuordnung ergeben sich zwei Verbrauchergruppen, die große Gemeinsamkeiten haben, was allerdings der Firmenprospekt verschweigt. Die Verbraucher, deren Energieverbrauch in die rechten Spalte verschoben habe, hängen vermutlich auch in der Testabteilung des Herstellers an der 230-V-Spannung, die übrigen nutzen Niederspannungsgleichstrom.

Trotzdem bleibt das Ergebnis rätselhaft, denn wieso sollte die 100W-Birne weniger Strom verbrauchen, als ein entsprechendes Niederspannungsgerät? In der Tat kann die Glühbirne nicht mehr verbrauchen, weil nicht mehr da ist. Der Transformator verbraucht schon fast die Hälfte. Zum geringen Wirkungsgrad des Generators addiert sich der verheerende Wirkungsgrad des Akkus, zu dem noch der Wirkungsgrad des Inverters/Transformators kommt. Das Ergebnis ist mehr als mager. Es erklärt auch zum Teil den Widerspruch zwischen dem Firmenversprechen und meinem Ergebnis.

Die Schlussfolgerung wäre die Suche nach Verbrauchern von Niederspannungsstrom, was sich als kaum lösbar herausstellt. Denn erstens sind fast alle Niederspannungsgeräte serienmäßig mit einem Netzgerät versehen, dass von der Einheitsspannung auf die jeweilige Niederspannung transformiert. Weil das inzwischen auf nahezu alle im Haushalt verwendeten Geräte zutrifft, dürfte der volkswirtschaftliche Gesamtverlust gigantisch sein.

Eine Ausnahme bildet die Autoindustrie. Sie benutzt standardmäßig eine 12-V-Spannung. Der Kurbelgenerator hat aber, wenn auch die Option für 12 V, keinen „Zigarettenanzünder“. Ich brauch dringend einen Adapter, und eigentlich viele, denn alle Geräte haben andere Stecker. Und was passiert mit Gleichstromgeräten, denen von außen gar nicht anzusehen ist, dass sie Gleichstrom verwenden? Ich sehe schon, dass ich mal wieder eine Problemzone erreicht habe.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Besinnliches beim Pedalieren

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Der moderne Mensch kauft sich ein Gerät, schließt es an und nutzt es. Jemand, der sich einen Kurbelgenerator kauft und mit ihm aus dieser modernen Welt aussteigen will, könnte darüber verzweifeln. Denn er muss, noch mehr als beim Kauf jedes anderen Gerätes, versuchen, es zu verstehen. Geräte sind einfach nicht nur Faustkeile die man zuschlägt und nch Gebrauch irgendwo liegen lässt; in ihnen liegen all die Träume und Irrtümer ihrer Erfinder verbaut, die augenblicklich hervorkommen, wenn man sich nur in den Sessel setzt, und in die Pedalen tritt. Das ähnelt auch den sehr archaischen Bemühungen, einen Esel zu dem zu bringen, wofür man ihn angeschafft hat. Der Moderne Mensch, allerdings, wird ihn nicht anschaffen, um damit Holz für den Ofen zu transportieren, sondern er kauft ihn zum Streicheln für seine kleine Tochter. Dafür habe ich den Cougar nicht gekauft.

Was also lässt sich überhaup noch damit anstellen? Die Zeit zur Rückgabe ist verstrichen und die Hoffnungen, die ich mit ihm verband, sind zerstoben. Allerdings habe ich den großen Fehler gemacht, dass ich die Erwartungen überspannte. Schon die Leistung, die ich persönlich aufwenden kann, ist außerordentlich gering. Ich mag so sehr sehr kurbeln, dass sich die Beine verheddern – selbst bei großer Geschicklichkeit komme ich nicht über 100 Umdrehungen hinaus! – es bleibt bei maximal 15 Watt. Der Mensch schafft aber mehr, und auch dann, wenn er untrainiert ist.

Auf diversen Seiten (http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm) kann man sich einen Überblick über die möglichen Leistungen verschaffen, oder das, was man grade noch selber bringt. Gebe ich dort für mein Gewicht und das meines Rades die Daten ein, kann ich bei der Eingabe von jenen 15 Watt, die der Cougar an die Batterie schickt, erkennen, wie geschwinde ich damit auf dem Radweg wäre: 7,5 Stundenkilometer. Die gefühlte vergleichbare Geschwindig liegt aber bei vielleicht 20 Stundenkilometer, was der Rechner mit einer Leistung von 100 Watt schätzt. Nehmen wir mal nur die Hälfte des Gefühls, dann bedeutet das, dass der Wirkungsgrad des Generators kaum über 30% liegen kann. Weil meine optimale Langstreckengeschwindigkeit bis zum Spätherbst bis auf 25 km/h geklettert ist, weiß ich, dass meine Dauerleistung auf dem Wohnzimmersessel schon bei 150Watt liegen könnte, wenn das einen Generator überhaupt interessierte. Bleiben wir bei 30% Wirkungsgrad, wäre locker eine Leistung von 50 Watt elektrisch speicherbar, entsprechend größer müsste auch der Akku sein, und eben auch der Generator.

Bislang bin ich zum wirklichen Praxistest noch gar nicht gekommen. Ich habe herausgefunden, dass der Akku Müll ist, jedenfalls nicht besser, als all die andern Akkus die irgendwann schlapp machen. Ich weiß also, dass ich den Strom nicht länger als einen Tag, oder noch vernünftiger eine Stunde, aufbewahren sollte. Dass ich also am besten den Strom unmittelbar für den Verbrauch produziere. Aber das würde den Akku vollends ruinieren.
Ich weiß inzwischen auch, dass ich tatsächlich den Akku gemäß der dringenden Empfehlung des Herstellers wenigstens einmal im Monat voll laden sollte. Ich habe inzwischen erfahren, dass es zwecklos ist, über Wochen hinweg zu versuchen, irgendwann den Akku voll zu laden, um ihn dann sinnvoll zu entladen. Ich empfinde es aber auch als Schelmenstreich, das Ding über die Steckdose zu laden, in den Rucksack zu packen und damit wandern zu gehen um auf dem Campingplatz das zu tun, weswegen ich die Zivilisation verlassen habe. Der Eremit braucht weder Laptop noch CD-Player. Wenn er denn tatsächlich einmal telefonieren möchte, oder sich den gegenwärtigen Standort anzeigen lassen will, genügt das entsprechende kleine Gerät und eine nicht viel größere Solarzelle, die den Bruchteil von dem wiegt, das der Cougar auf die Waage bringt. Wer mit dem Auto unterwegs ist, hat seine Autobatterie und auf dem Dach flotte zweihundert Watt solar, und selbst, wer nur das Rad benutzt, kann aus dem Nabendynamo soviel Energie gewinnen, dass es zum Betrieb der notwendigen Elektronik satt reicht.
Ich habe als den entscheidenden Nutzen des Gerätes allerdings sofort seine ideale Eigenschaft als Heimtrainer erkannt. Ein Ergometer in idealer Sitzposition, auf dem man es locker eine Stunde aushält, und der nebenbei Strom produziert. Genial gedacht, etwa wie die Erfindung des Fahrrades schon. Nur, warum wird das im Firmenprospekt nicht herausgestellt, ja nicht einmal erwähnt? Warum preisen die Verkäufer statt dessen etwas, das sich als glatte Übertreibung entpuppt?
Ich weiß es nicht. Es wird, wie gesagt, mit dem Kauf des Esels zusammen hängen, den der gute Vater für seine Tochter in den Vorgarten stellt und zu dem die Nachbarn sagen, dass er sich dort hübsch macht. Bis er ihnen vor Hunger die Blumen frisst.

Ich fange noch mal von vorne an. Ich hab das Ding nicht zurück geschickt, denn es hat sich in mein Herz geschlichen. Es tritt sich so wunderbar, dass ich einen Freund, der gewaltige Probleme mit seinen Knien hat, dazu überredete, sich auch so ein Teil zu kaufen, damit er bald wieder mit mir schön weit wandern kann. Und ich bin von der Option fasziniert, meinen Strom auch ohne Sonne und Wind selber und mit Manneskraft produzieren zu können. Ja freilich, und auch, um über den Winter fit zu bleiben. Denn das habe ich schon bemerkt: Die Kniegelenke bleiben locker und das Hüftgelenk bewegt sich auch weiterhin, obwohl schon seit Wochen und auch wegen der verkürzten Tageszeit kein Wanderwetter mehr ist.

Beim Treten fasse ich eine vernünftige Entscheidung: Ich weiß, wie das Ding tickt, ich kenne seine Schwächen, das muss ich nicht mehr testen. Es geht um die Praxis. Was geht also?

Ich hatte schon bemerkt, dass ich locker den Weihnachtsbaum leuchten lassen kann, wenn ich nur gelegentlich für eine halbe Stunde in die Pedalen trete, so zwei drei mal am Tag, bei leerem Akku. Das ist mir zu ungenau. Und außerdem ist der Akku schneller leergelaufen, als die Lämpchen Strom ziehen könnten. Aber das Aquarium: es wird im Winter etwa täglich für 16 Stunden durch eine Schreibtischlampe beleuchtet, eine LED mit 5,2 Watt Leistung. Das sind am Tag 55 Wattstunden. Das ist exakt soviel, wie der Akku aufgeladen werden kann und was mir auch die Werbung an transportabler Energie verspricht. Ein „2W Nachtlicht“ sollte demnach für „30 Stunden“ leuchten.
Ich will das durch meine kräftige Mithilfe strecken. Zwei Fragen lassen sich stellen: Wieviel muss ich trampeln, damit ich nie mehr an die Steckdose muss? Und wann beginnt die Lampe zu flackern, wenn ich nur gelegentlich etwas dazu trete?
Der Test beginnt zwei Wochen vor Weihnachten, eines Morgens um neun Uhr.

Ergebnis:
Verbraucher: LED 5,2W; 230V
Kurbelzeit: drei mal 20 Minuten zwischendurch
Leuchtdauer insgesamt: 4:54h
Danach flackerte die Lampe .…

Am Tag danach habe ich nur die Weihnachtsbaumbeleuchtung genommen: sie verbraucht nur 1,75 Watt und kommt mit einer Spannung 5 Volt aus. Ich will den Rhytmus zwischen Treten und Pause herausfuinden. Das Gleichgewicht stellt sich etwa mit 20 Minuten Treten und 40 Minuten Pause ein. Das habe ich über den ganzen Tag versucht durchzuhalten. Während des Tretens brennt die Lichterkette natürlich weiter. Insgesamt Leuchtet das Licht über 13 Stunden. Dafür musste ich drei und eine Dreiviertelstunde in die Pedalen treten. Mir gehts immer noch gut ...

Sonntag, 14. Dezember 2014

Kurbeln für den Weihnachtsbaum


LED-Deko-Lichterstrang

200 warm-weiße Lichterkette
Netzadapter 5V, 1,75W
Transformator GP-SW050DC0600(EU)
Eingang 100 – 240 V 50/60 Hz
Ausgang 5 V, 3 W, 600 mA
Zugegeben, mein Weihnachtsbaum brennt nicht so hell, wie der traditionelle, bevor die Feuerwehr kommt. Wobei meiner gar nicht brennen kann, denn er besteht nur aus vier Eisenketten, die von der Decke herab die schwimmende Insel im Aquarium halten und jetzt eben auch die Weihnachtsbaumbeleuchtung und den üblichen Flitterkram. Ich gebe auch gerne zu, dass die alte Beleuchtung noch nicht kaputt ist, das Auswechseln also ökologisch nicht völlig korrekt ist, denn auch die Herstellung der neuen Beleuchtung hat Ressourcen verbraucht und ich weiß nicht, in welche Tonne ich die alte geben darf oder ob sich noch bei ebay ein Käufer findet.
Als ich die alte Beleuchtung an meinen Kurbelgenerator anschließe, macht augenblicklich der Akku schlapp und es gelingt mir auch bei heftigstem Treten nicht, ein auch nur halbwegs friedliches Licht am Laufen zu halten. Denn sie verbraucht 18,6 Watt, was demzufolge auch ein Grenzwert des Kurbelgenerators zu sein scheint.
Statt dessen flackerte es wie eine unruhige Werbebotschaft: Gönn dir was! Bring die Binnenkonjunktur in Schwung! Denk an die fliegenden Händler zur Weihnachtszeit.
Den fliegenden Händlern waren die LED-Lichterketten bereits ausgegangen. Die Frohe Botschaft hat also schon gezündet. Bei Mäck Geiz hatten sie nur noch Batterie betriebene Einzelkerzen zum Preis einer Shellaktie. Aber oben im ersten Stock des Warenhauses herrschte munteres Weihnachten. Und eine unglaubliche Auswahl. Ich entschied mich für eine Lichterkette mit Transformator der, und jetzt kommts, die übliche Spannung auf nur 5 Volt herunterdrückt.
200 Kerzen mit einem Einzelverbrauch von 0,009 Watt saugen am Ende auch noch 1,8 Watt, aber was ist das schon gegen die althergekommene Festbeleuchtung?
Der Unterschied könnte darin liegen, dass der alte Stromfresser für gewöhnlich über Nacht abgeschaltet wird, die neue aber dreißig Tage am Stück hinter einander brennt, was am Ende mehr als doppelt so teuer wird.

Zum Test

Angeschlossen am Netzadapter liegt der Verbrauch der Lichterkette bei 1,4 Watt, das schwankt zudem noch, rhytmisch werden 1,4 und 0,9 Watt angezeigt.
Als die Kette zu flackern beginnt, trete ich in die Kurbel und das Licht stabilisiert sich sofort.
Als ich es nach erneutem Flackern abschalte, ziehe ich das Kabel aus dem Netzadapter und stecke an die Buchse des Niederspannungsgleichstromes. Dort lassen sich wahlweise 3; 4,5; 6; 9 oder 12 V für ein und die selbe Buchse einstellen. Ich wähle 4,5 Volt und es brennt wieder.
Meine Frage ist ganz einfach, ob noch soviel Rest Strom vorhanden ist, um den Verbraucher, dem ja nun das Netzteil abhanden gekommen ist, noch eine Weile leuchten zu lassen. Am Abend lasse ich es 5 Stunden leuchten, am Morgen noch einmal 2 Stunden, dann schalte ich ab. Ich lege die Lichterkette an den Netzstrom und sie brennt heller. Ich gebe wieder Akkustrom und trete dazu, nun brennt sie genauso hell wie vom Netz. 

Das Fazit ist bedrohlich: Es scheint für die Entnahme des Niederspannungsstromes kein Entladeschutz eingebaut worden zu sein! Das anschließende Laden per Kurbel verstärt den Verdacht. Die Kurbel lässt sich so leicht wie noch nie treten, sie greift auch nach längerer Zeit nicht richtig, ich trete gewissermaßen ohne Gegenwehr durch wobei die Ladelampfen flackern als wäre ich schon am Level 3 angekommen, der Akku also schon zur Hälfte geladen. Das ist kein gutes Zeichen.
Ich lasse sofort für die nächsten acht Stunden den Akku übers Netz laden.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Problem nach längerer Abwesenheit: Der Akku macht schlapp!

(Hier gehts zur Übersicht.)

Es war eine längere Reise und hatte vergessen, den Generator sicherheitshalber noch einmal aufzuladen. Nach der Reise interessierte es mich schon, ob ich aus eigener Kurbelkraft würde den Akku wieder aufladen können. Aber es gelang mir nicht, mehr als zwei Stunden dafür abzuzweigen und am nächsten Morgen begann alles wieder von vorn. Der Akku war null, nach einer Viertelstunde das erste Lavel erreicht, nach einer Stunde das zweite. Dann Verschanufpause bis zum Nachmittag und mit viel Glück das dritte Lavel erreicht, also einen hypothetischen Ladezustand von 50% bis 75%. Am nächsten Morgen wie gehabt, der Akku war leer, allerdings nicht so entspannt, wie nach der Rückkehr von der Reise. Mein Plan, endlich einmal zu messen, wieviel Leistung ich aus eigener Kraft mit dieser Kurbel und in diesem  Akku speichern würde können, würde sich so nicht erfüllen. Um zu prüfen, ob sich während der Abwesenheit die Kapazität des Akkus verändert hätte, habe ich das Gerät kurzerhand für acht Stunden ans Netz gehängt. 
Das Ergebnis ernüchtert: kaum mehr als für eine halbe Stunde nutzbare Energie gespeichert (bei den bekannten Verbrauchern). Fazit: Nach etwa einem Vierteljahr ohne die vom Hersteller empfohlene monatliche Aufladung ist der Akku so gut wie tot. Was haben die da eingebaut??
Zur Erinnerung: Laut Prospekt ist es eine "7 Ah/12V VRLA Batterie" mit der ich im vollen Ladezustand  eine "18W Schreibtischlampe 3 Stunden" über einen Inverter betreiben kann.

Aktuell passiert viel weniger:
Ladezeit 8:20h, nutzbare Verbrauchszeit (15W, 220V) 0:38h.
Aber, die Katastrophe lässt sich wissenschaftlich nutzen. Ich beginne eine neue Messreihe, bei der ich feststellen will, ob der Akku sich mit einer etwas längeren Ladezeit wieder erholt, oder völlig zusammen bricht.

Das gleich daran anschließende zweite Laden macht Hoffnung: Ladezeit 9:17h; Verbrauchszeit 0:53h.
Ich glaube nicht, dass es so weiter geht, allerdings lag die maximale Verbrauchszeit schon mal bei 1:43h oder 103 Minuten. Wohlgemerkt, bei einem Verkaufsversprechen von drei Stunden, oder 180 Minuten bei 18W Last! Momentan liege ich also bei etwas mehr als einem Viertel der versprochenen Kapazität. Die schon halbe Kapazität nach dem Kauf hat sich also in einem halben Jahr noch mal halbiert. 

Ich verlängere die Ladezeit um eine weitere Stunde.
Ergebnis:
Ladezeit 10:17h; Verbrauchszeit 1:04h
Ladezeit 11:00h; Verbrauchszeit 1:09h

Vor einem halben Jahr war kein Unterschied zwischen der Ladezeit von 7 oder 9 Stunden zu bemerken. Erholt sich also hier nur der Akku durch das wiederholte Laden? Ich will die Ladezeit erweitern.

Ladezeit 12:00h; Verbrauchszeit 1:14h
Ladezeit 13:08h; Verbrauchszeit 1:16h
Ladezeit 8:09h; Verbrauchszeit 1:18h
Ladezeit 14:09h; Verbrauchszeit 1:22h
Inzwischen sehe ich verblüfft, dass … egal wie lange geladen wird, die Kapazität sich nahezu kontinuierlich erholt. Fragt sich nur, wie weit sich das Spiel treiben lässt. Dann wäre im besten Fall die Gebrauchsanweisung Schrott: Nicht monatlich einmal Laden, sondern überhaupt erst mal so oft täglich laden, bis die Batterie endlich gebrauchsfähig ist. Allerdings … so ein Modell war mir bis jetzt unbekannt.

Ladezeit 15:12h; Verbrauchszeit 1:24h
Ladezeit 7:13h; Verbrauchszeit 1:24h

Die Erholung scheint ans Ende gekommen zu sein. Schieben wir einen Praxistest ein. Ich habe eben eine neue Lichterkette erworben, Und sie ist kompatibel mit meinen Generatoranschlüssen! Ich kann sie nicht nur aus der 230V-Dose bedienen, sondern auch mit Niederspannung! Der Test folgt im nächsten Beitrag. Hier geht es weiter mit den Folgen, die sich aus dem Lichterketten-Test für den Akku ergeben haben. Denn der scheint im Niederspannungsbereich keinen Entladeschutz zu haben. Somit stehe ich vor dem gleichen Problem wie nach der Abwesenheit, nur dass ich jetzt sofort reagieren kann und den Akku derzeit übers Netz lade.

Ladezeit 8:15h; Verbrauchszeit 1:23h
Ladezeit 9:42h; Verbrauchszeit 1:25h

Vermutlich hätte mir das jeder Fachmann gleich sagen können, dass zu langes Laden nichts bringt, aber, wie an diesem Beispiels, auch nicht eben schadet, wie mancher auch behauptet. Dass allerdings eine Ladezeit von 15 Stunden nun wirklich keinen Schaden hinterlässt, deutet immerhin an, dass ein Überladeschutz eingebaut wurde. Und auch, dass sich die Batterie scheinbar noch weiter erholt.

Den vorletzten Satz muss ich sogleich relativieren. Denn wenn auch das zu lange Laden vom Netz aus dem Akku scheinbar nicht schadet, so wird doch im Kleingedruckten davor gewarnt, den Akku über die optionale Solarzelle über den Ladezustand von 100% hinaus zu laden. Das deckt sich mit der Erfahrung, die ich mit dem Entladen gemacht habe. Auch dort gibt es beim Zapfen von 230V-Strom unterhalb einer Schwelle nichts mehr, was bedeutet, dass sich das System abschaltet; beim Niederspannungs-Gleichstrom hingegen kann gezapft werden, so lange die LED noch irgend glimmt.



Freitag, 5. September 2014

Pedaldynmo Cougar – der Zweite

(Hier gehts zur Übersicht.)

Das zweite Paket ist da.

Für einen Freund habe ich einen weiteren Generator bestellt. Diesmal bei einem andern Händler, in der Hoffnung, auf eine andere Charge, ein anderes Los mit anderer Lagerzeit zu treffen. (Das Zubehör entspricht exakt der ersten Lieferung.) Diesmal habe ich zunächst den Ladezustand des Akku überprüft. Er ist es, Lampen brennen. Gewissermaßen im 

(0.0) Nulltest will ich wissen, was im Akku ist, auch ohne dass ich ihn lade. War der Händler so frei? Oder Gerät und Akku tatsächlich fabrikfrisch aus Amerika? Zur Erinnerung: Der Fabrikant verspricht eine 18W-Schreibtischlampe aus einem voll geladenen Akku 3 Stunden leuchten zu lassen. Zum Füllen des Akkus gibt er per Steckdose etwa 7 Stunden Ladezeit an. 

Ich teste stets mit einer 15W-Kombination zweier LED-Schreibtischlampen (
Energiesparlampe Nennwert 15 Watt bei 220/240 Volt, 800lm, 120mA, 2700k, 50/60 Hz. Müller-Licht. Gemessen (mit ELV- Energie-Monitor EM-94) … 12,6W; 13,8 VA; 0,06 A), die eigentlich nur 12,6 W verbraucht – die Lampen sollten also länger leuchten, als nur drei Stunden. 

Das erste Ergebnis: Auch dieser Akku scheint es nicht zu schaffen. Der direkte Vergleich zum Akku meines ersten Testgerätes ist aber nicht gegeben, ich hatte ihn nicht sofort geprüft. Aber immerhin Leuchten meine Testlampen mehr als zwei Stunden, genauer 2:09h. Das ist insofern interessant, als der Akku vor seinem Eintreffen gar nicht voll gefüllt gewesen sein kann! Von der Meldung der DHL, er sei an sie übergeben worden, bis zum Eintreffen vergingen 17 Stunden; man kann also gut und gerne einen Tag ansetzen, an dem der Akku fern jeden Netzes war und ich sollte tatsächlich nachfragen, ob und wie lange er vor dem Abschicken am Netz gehangen hatte. Der Vergleichsakku erbrachte nach einem korrekten Wartetag eine „Ernte“ von nur 1:01h, nach zwei Tagen (was eine realistische Annahme für die Versendtzeit wäre) nur noch 0:52h. Die Kapazität zwischen den beiden Akkus dürfte also um über 100% schwanken! Das könnte immerhin daran liegen, ob sich der eine Händler um die Lagerbestände fachgerecht kümmert, der andere nicht ... Ich will jetzt sehen, was nach der üblichen Ladezeit von 8 Stunden passiert.

Montag, 11. August 2014

Powerplus Cougar: Übersicht, Tests und Testergebnisse

Die Daten:

Bezeichnung Powerplus Cougar
Hersteller POWERplus-Foundation, Niederlande, Produktion in China
Generalvertretung für Deutschland und Service: Löw energy in Grevenbroich.
Verschiedene Händler, auch über ebay.
Laden per Pedalen, über die 230-V-Steckdose, den Zigarettenanzünder oder eine Solarzelle (Nicht im Paket enthalten)
Max. Ladestrom 1000 mAh; Ladespannung per Generator max. 15 V
Blei-Akku 7 Ah
Ausgang 230 V, max. 100 W (amerikanische Dose); wahlweise 3; 4-5; 6; 9 oder 12 V, auch USB, aber kein Zigarettenanzünder.
Eingebaute LED-Campingleuchte, abnehmbar.
Beispiele für versprochenen Nutzen bei vollem Ladezustand:
Die eingebauten 5 LEDs 85 Stunden, 70W-Notebook 55 Minuten, 100W-Lampe 20 Minuten, eine 18W-Schreibtischlampe 3 Stunden, ein 15W-CD-Spieler 4 Stunden. (In den Tests wird vorwiegend mit zwei Lampen gearbeitet; eine LED und eine Energiesparlampe, die zusammen 15 Watt verbrauchen, dabei orientiere ich mich am Versprechen, dass eine 18Watt Lampe 3 Stunden brennen sollte ...)

Überladeschutz vorhanden,Tiefentladeschutz scheinbar nicht. Der Entladeschutz für den 230V-Anschluss ergibt sich praktisch dadurch, dass sich das angeschlossene Gerät von selbst abschaltet. Der Inverter dürfte trotzdem weiterhin Strom verbrauchen. An die Niederspannungsbuchse direkt angeschlossene Lampen brennen bei zu niedriger Spannung einfach nur weniger hell.
Für die amerikanische Steckdose braucht man einen passenden Adapter, den es zumindest im Computerfachhandel gibt, aber auch im Mediamarkt. Im Niederspannungsbereich ein USB-Anschluss und eine Buchse mit Innenstift für einen Hohlstecker. Beide Buchsen werden über einen gemeinsamen Wahlschalter angesteuert.

Kostet zwischen 163 und 199 Euro plus Versandt.
Steckeradapter noch mal zwischen 3 und 13 Euro (im Laden).

Praktischer Nutzen (wird noch nach dem Test eines neuen Akkus aktualisiert):
1. Nach sieben Stunden Ladezeit an der Steckdose brennt eine 15-Watt-Birne etwa 3 Stunden.
2. Entsprechend kann laut Prospekt der Akku innerhalb von 10 bis 11 Stunden über die Kurbel geladen werden. Getestet wurde das Laden per Kurbel: bei mäßigem Treten über 5:30 Stunden leutet danach eine 15-Watt-Birne etwas über 2 Stunden.
3. Mit leerem Akku und mäßigem bis flotten Kurbeln kann eine 15-Watt-Birne durchaus betrieben werden. Bei LED-Licht von etwa 5 Watt kann also gleichzeitig gelesen und geladen werden.
4. Der Geräuschpegel ist störend, wenn auch nicht hörschädigend. Radio hören ist möglich, aber kein Genuss (Kopfhörer empfehlenswert).
5. Das Kurbeln geht sehr leicht, nach einer Stunde kommt man aber doch ins Schwitzen.

6. Überrraschender Nebeneffekt: das Gerät eignet sich zu therapeutischen Zwecken (Computerarbeit, sonst wenig Bewegung); dafür ist es empfehlenswert!
7. Nicht zu unterschätzen ist der Lerneffekt: Wer seinen Strom selber herstellt, wird sich seine Verwendung sehr gut überlegen.

Probleme: Wenn das Gerät zu lange beim Händler liegt und der Akku dort nicht gepflegt wird (einmal pro Monat muss geladen und entladen werden), kann er irreparablen Schaden nehmen und muss ausgetauscht werden. Daraus resultieren auch die ersten Testergebnisse.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch das Getriebe störanfällig ist. Es musste bereits zweimal repariert, bzw. ausgetauscht werden. Auch die Befestigung zwischen Kurbel und Achse lässt zu wünschen übrig, die einfache Schraube löst sich von allein.
Letzte Aktualisierung: 14. 4. 2015

Der Grundgedanke …

… kam vor schon langer Zeit und nicht mir allein: Warum lässt sich aus einem Heimtrainer kein Strom auskoppeln? Warum muss er statt dessen Strom verbrauchen? Ließe sich auf diese Weise nicht billig und massenhaft durch menschliche Kraft Strom produzieren?
Die Gegenrechnung ist ernüchternd. Über längere Strecken schafft es kaum jemand, mehr als 100 Watt Leistung abzugeben, Leistungssportler mal ausgenommen. Dass wir mit dem Fahrrad so riesige Entfernungen zurück legen können, liegt an der Effizienz des rollenden Gefährts und des guten Fahrwegs, nicht unbedingt an unseren Muskeln. Es scheint also, als ließe sich die Bewegungsarmut moderner Menschen durch lohnende Energieproduktion nicht verringern.

Problematisch wird es, wenn aus Bewegungsarmut Schwergewichtigkeit wird, was die Neigung zu flotter Bewegung noch mehr reduziert. Kommt dann die Diagnose „fortgeschrittene Arthrose“ dazu, ist es eigentlich schon zu spät.
Eigentlich.
Aber in der schnelllebigen und erfindungsreichen Zeit können sich immer wieder Lösungen ergeben, die vorher zumindest kommerziell nicht zu bekommen waren.

Die Idee ist folgende: Ich will keinen Heimtrainer neben dem Schreibtisch haben, sondern möglichst darunter. Ich will, während ich sonst in körperlich äußerster Ruhe am Computer sitze, meine Beine bewegen. Ich stelle mir so etwas wie ein verkleinertes Liegerad vor: Ich im Sessel, darunter der Generator und über eine Kette verbunden vor mir unter dem Tisch die Kurbel. Mit Schaltung, versteht sich. Das Primat hat jetzt nicht mehr die Stromproduktion, sondern die Bewegung. Allerdings nicht die Bewegung allein, ich will schon auch messen können, wie viel ich geleistet habe und, wenn es hoch kommt, damit den Laptop betreiben oder den Monitor, an dem ich gerade sitze.
Die Übergangslösung, nämlich ein aufgebocktes Fahrrad, mit dessen Nabendynamo ich ein wenig Strom produzieren könnte, bringt nicht viel weiter. Denn die Spannung ist zu gering, um einen Akku laden zu können, außerdem haben Fahrraddynamos eine Spannungsbegrenzung, die nach wenigen Watt Leistung nur noch Wärme produzieren lässt. Ich finde außer vagen Hinweisen keinen Dynamo, der 12 -V-Strom produziert, und schon gar keinen Dynamo auf der Hinterachse. Das wäre für den Fall wichtig, dass ich die Achse von Rad und Speichen befreien, unter den Sessel schieben und trotzdem vorne flott treten und schalten könnte. Das wäre der Idealzustand. Die Bastellösung scheidet nach längerem Überlegen ebenfalls aus: Dazu müsste ich eine passende Autolichtmaschine finden und das Ganze nicht nur irgendwie zusammen schrauben oder schweißen sondern auch elektrisch vernünftig verbinden. Ich will keinen Wohnungsbrand riskieren. Und auch die Lösung mit einem Pedelec scheint mir sehr fern. Da ginge nur eins mit Recuperation, und die sind sehr selten und wenig günstig.

Die professionellen Anbieter halten sich weiterhin zurück. Auf den Gedanken, einen Sesselheimtrainer fürs Büro zu bauen, kommt erst gar keiner.

Ich finde allerdings ein Video, dass einen Radler auf einem Tisch zeigt, der mit Pedalkraft eine Getreidemühle betreibt. Und entdecke gleich darauf den Camping-Kurbel-Generator, auch aus Amerika. Dort sind sie, von gewissen Vorschriften und Skrupeln befreit, scheinbar innovativer und vor allem risikofreudiger als wir hier.
Er heißt Powerplus und soll in der Außenwelt sicher stellen, dass auch ohne Netz, ohne Autoakku und ohne Wind und Sonnenschein ein gewohnt ziviles Leben möglich bleibt. Ideal für den Tag, an dem die Weltzivilisation zusammen bricht.
Auf geht’s, lasst uns die neue Welt erkunden!


Fragen und Testaufbau


Gerät 1
Als erstes will ich wissen, wie schnell der Akku geladen ist und was ich anschließend damit betreiben kann.
Die erste Versuchsreihe (1) lädt den Akku über die Pedalen.
Die zweite Versuchsreihe (2) lädt per externem Netzteil aus dem Netz.
Im dritten Versuch (3) probiere ich mit einem leeren Akku, was sich allein durchs Kurbeln alles betreiben lässt.

Erste Ergebnisse:


(1) Die Pedalen habe ich verteilt über vier Tage unterschiedlich intensiv und verschieden lange insgesamt 10 Stunden getreten. Nach und nach leuchteten dabei die grünen Lämpchen auf, und verglimmten wieder, wenn die Pausen dazwischen zu lang waren. Ich tippe auf Ladungsverluste. Als die letzte grüne LED auch am vierten Tag nicht heller leuchtete als am dritten, habe ich aufgehört. Empfohlen werden „zur vollständigen Ladung“ 8 – 9 Stunden. Mit einer Zusatzstunde zum Ausgleichen der Ladungsverluste sollte es reichen.
Der Nutzen ist sehr bescheiden. Versprochen wird bei vollem Akku eine 18W Schreibtischlampe 3 Stunden leuchten zu lassen.
Ich schalte erst eine Lampen mit einer Leistung von 9,4 W eine Stunde lang, dann zwei andere mit einer Gesamtleistung von 15 Watt ebenfalls für eine Stunde, aber nach insgesamt zwei Stunden ist Schluss. Das Licht geht plötzlich und ohne Vorwarnung aus. Das lässt auf einen Entladeschutz schließen. Was ein gutes Zeichen ist. Nicht gut ist die geringe Leistungsentnahme. Weil aber die Testanordnung nicht wirklich aussagefähig ist, beginne ich eine zweite Versuchsreihe.


(2) In dieser Anordnung soll der genormte Strom aus der Dose kommen, die Zeit wird zuvor von mir festgelegt, messen will ich anschließend die Dauer der Entnahme für zwei sparsame Lampen, zusammen 15 Watt Leistung.
Das erste Laden dauert 9 Stunden, lässt unmittelbar darauf die zwei Lampen aber auch nur für 1:42 Stunden leuchten.
Das zweite Laden soll testen, was nach den empfohlenen 7 Stunden Ladezeit aus dem Akku kommt. Erstaunlich: nicht weniger! Auch hier leuchten beide Lampen 1:43 Stunden lang.

Das Versprechen des Produzenten (18W Schreibtischlampe 3 Stunden), vorausgesetzt der Händler hat mir ein neues Gerät verkauft, stimmt also nicht einmal zur Hälfte, es ist grandios optimistisch. Es könnte nur für den Fall stimmen, wenn der Entladeschutz nach der Messreihe in der Fabrik eingebaut wurde und dort Strom bis zum Tiefentladen gezapft wurde. Was eigentlich vermieden werden soll, um den Akku zu schonen. Der Hersteller müsste also hier das Produktversprechen korrigieren. Immerhin könnte er damit werben, dass ein Schutz vor Tiefentladung eingebaut wurde, der verhindert, dass der Akku unter 50% entladen wird, was nach meiner Schätzung hier der Fall ist. Denn die Lampen gehen abrupt aus, sie verglimmen nicht allmählich.

Aus den ersten Ladezyklen geht schon mal eins hervor: Schon nach einer Ladezeit von nur 3 Stunden brennen die (oben beschriebenen) Lampen etwa 80 Minuten lang; nach 7 Stunden brennen sie etwa 100 Minuten, was sich (vermutlich) nicht steigern lässt.

Aber ich will es genauer wissen. Immerhin ist der Akku neu und stand vermutlich sehr lange Zeit ungeladen herum.

Das Ergebnis sieht so aus:





















Dabei sind unten die Ladezeiten aufgetragen, die Höhe der Säulen entspricht der Entnahmedauer für einen Verbraucher von 15 Watt/ 220 Volt in Minuten.

Daraus ergibt sich die Konsequenz, tatsächlich 7 Stunden, so wie empfohlen, an der Steckdose zu laden. Weil aber niemand 9 Stunden, wie ebenfalls empfohlen, hintereinander kurbeln wird, will ich gerne auf eine Versuchsreihe verzichten, bei der ich, wohlgemerkt ohne Pause, kurbeln müsste.


(3) Weil aber gerade mal wieder der Akku entladen ist, kommt mir ein anderer Gedanke. Ich will doch mal sehen, was sich mit leerem Akku aber mit Kurbel so alles betreiben lässt. Als erstes schalte ich die Leselampe mit dem Nennwert von 3 Watt und siehe, es geht vorzüglich. Ich kann lesen und treten und die Lampe geht, wenn ich aufhöre, auch nicht gleich wieder aus. Ich schaffe es, wenn ich aufhöre zu kurbeln und mal eben aufstehen muss, gewissermaßen im Dunkeln noch bis zum nächsten Lichtschalter an der Wand.
Als nächstes schalte ich eine LED mit dem Nennwert von 7 Watt, und auch das geht prima.
Der dritte Versuch soll meiner stärksten Lampe im Haus gelten, einer 15 Watt Energiesparlampe. Hier wackelt es. Nur wenn ich gleichmäßig, wenn auch nicht eben kräftig, trete, habe ich das volle Lesevergnügen und komme auch nicht ins Schwitzen, weder durch die Arbeit, noch durch die Lampe. Allerdings, sobald ich über der Lektüre einschlafe, ist das Licht aus.

Optimisten sei allerdings gesagt, dass die letztgenannte Lampe nur 15 Watt Leistung im Nennwert verbraucht. Real sind es 13,5 VA; 10,8 Watt bei 238 Volt/50,0 Hz.
Das wird also die Grenze sein, der maximale Verbrauch eines Gerätes, das nur mit Kurbel aber auch 220 Volt betrieben werden kann. Alles andere ist Luxus. Freunde, wer kennt einen Laptop, der nur 10 Watt verbraucht? Bitte melden!!

Inzwischen liegt ein weiteres Ergebnis vor. Jeweils nach 8 Stunden Ladezeit aus dem Netz habe ich zwischen einem und vier Tagen gewartet, bis ich den bisher schon benutzten Verbraucher (15 Watt Nennverbrauch) einschaltete. Die senkrechte Achse zeigt die verbliebene Energie des Akkus in Minuten an, in denen der Verbraucher leuchtete. Die waagerechte Achse markiert die Zahl der Tage, die zwischen Laden und Verbrauchen vergingen.



















Im nächsten Schritt will ich diesen Zeitraum für die ersten 24 Stunden verdichten. Die Frage ist: kommt es tatsächlich innerhalb des ersten Tages nach dem vollständigen Laden zu diesem gravierenden Kapazitätsabfall?