Sonntag, 14. Dezember 2014

Kurbeln für den Weihnachtsbaum


LED-Deko-Lichterstrang

200 warm-weiße Lichterkette
Netzadapter 5V, 1,75W
Transformator GP-SW050DC0600(EU)
Eingang 100 – 240 V 50/60 Hz
Ausgang 5 V, 3 W, 600 mA
Zugegeben, mein Weihnachtsbaum brennt nicht so hell, wie der traditionelle, bevor die Feuerwehr kommt. Wobei meiner gar nicht brennen kann, denn er besteht nur aus vier Eisenketten, die von der Decke herab die schwimmende Insel im Aquarium halten und jetzt eben auch die Weihnachtsbaumbeleuchtung und den üblichen Flitterkram. Ich gebe auch gerne zu, dass die alte Beleuchtung noch nicht kaputt ist, das Auswechseln also ökologisch nicht völlig korrekt ist, denn auch die Herstellung der neuen Beleuchtung hat Ressourcen verbraucht und ich weiß nicht, in welche Tonne ich die alte geben darf oder ob sich noch bei ebay ein Käufer findet.
Als ich die alte Beleuchtung an meinen Kurbelgenerator anschließe, macht augenblicklich der Akku schlapp und es gelingt mir auch bei heftigstem Treten nicht, ein auch nur halbwegs friedliches Licht am Laufen zu halten. Denn sie verbraucht 18,6 Watt, was demzufolge auch ein Grenzwert des Kurbelgenerators zu sein scheint.
Statt dessen flackerte es wie eine unruhige Werbebotschaft: Gönn dir was! Bring die Binnenkonjunktur in Schwung! Denk an die fliegenden Händler zur Weihnachtszeit.
Den fliegenden Händlern waren die LED-Lichterketten bereits ausgegangen. Die Frohe Botschaft hat also schon gezündet. Bei Mäck Geiz hatten sie nur noch Batterie betriebene Einzelkerzen zum Preis einer Shellaktie. Aber oben im ersten Stock des Warenhauses herrschte munteres Weihnachten. Und eine unglaubliche Auswahl. Ich entschied mich für eine Lichterkette mit Transformator der, und jetzt kommts, die übliche Spannung auf nur 5 Volt herunterdrückt.
200 Kerzen mit einem Einzelverbrauch von 0,009 Watt saugen am Ende auch noch 1,8 Watt, aber was ist das schon gegen die althergekommene Festbeleuchtung?
Der Unterschied könnte darin liegen, dass der alte Stromfresser für gewöhnlich über Nacht abgeschaltet wird, die neue aber dreißig Tage am Stück hinter einander brennt, was am Ende mehr als doppelt so teuer wird.

Zum Test

Angeschlossen am Netzadapter liegt der Verbrauch der Lichterkette bei 1,4 Watt, das schwankt zudem noch, rhytmisch werden 1,4 und 0,9 Watt angezeigt.
Als die Kette zu flackern beginnt, trete ich in die Kurbel und das Licht stabilisiert sich sofort.
Als ich es nach erneutem Flackern abschalte, ziehe ich das Kabel aus dem Netzadapter und stecke an die Buchse des Niederspannungsgleichstromes. Dort lassen sich wahlweise 3; 4,5; 6; 9 oder 12 V für ein und die selbe Buchse einstellen. Ich wähle 4,5 Volt und es brennt wieder.
Meine Frage ist ganz einfach, ob noch soviel Rest Strom vorhanden ist, um den Verbraucher, dem ja nun das Netzteil abhanden gekommen ist, noch eine Weile leuchten zu lassen. Am Abend lasse ich es 5 Stunden leuchten, am Morgen noch einmal 2 Stunden, dann schalte ich ab. Ich lege die Lichterkette an den Netzstrom und sie brennt heller. Ich gebe wieder Akkustrom und trete dazu, nun brennt sie genauso hell wie vom Netz. 

Das Fazit ist bedrohlich: Es scheint für die Entnahme des Niederspannungsstromes kein Entladeschutz eingebaut worden zu sein! Das anschließende Laden per Kurbel verstärt den Verdacht. Die Kurbel lässt sich so leicht wie noch nie treten, sie greift auch nach längerer Zeit nicht richtig, ich trete gewissermaßen ohne Gegenwehr durch wobei die Ladelampfen flackern als wäre ich schon am Level 3 angekommen, der Akku also schon zur Hälfte geladen. Das ist kein gutes Zeichen.
Ich lasse sofort für die nächsten acht Stunden den Akku übers Netz laden.

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