Freitag, 26. Dezember 2014

Der Cougar und meine Migräne

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In der Nacht war ich aufgewacht, weil in der Küche irgendetwas krachend zu Boden gegangen war. Es war nichts Schlimmes. Ich hatte nur handwerklich etwas ungeschickt ein Regal in der Küche angebracht und darauf die schwersten Schüsseln gestellt, die ich eben gerade finden konnte. Und zufrieden über mein Werk war ich schlafen gegangen.

Das allein wäre kein Grund zum aufstehen gewesen. Aber ich merkte plötzlich, dass sich der Kopf meldete. Ich hätte es mir denken können, denn am Abend zuvor war ich sehr munter und unternehmungslustig gewesen. Der Morgen begann mir Kopfschmerzen und sehr spät, es war, obwohl kurz vor der Wintersonnenwende schon taghell. Es regnete, der Sturm peitsche Wasser gegen das Fenster, mir war übel, aber liegen bleiben wollte ich auch nicht. Um mir den Tag halbwegs zu retten, nahm ich eine Migränetablette und überlegte, ob ich mich wieder hinlegen sollte. Nein, dachte ich, nicht schon wieder. Hinsetzen vielleicht? Etwas googeln, spielen, dergleichen Zeitvertreib? Nein, auch nicht. Hinaus in den Regen wandern? Schon gar nicht.

Da fiel mein Blick auf den Cougar und die Vorstellung, mich sorgsam in den Sessel fallen zu lassen und wenigstens und keinesfalls sportlich die Beine zu bewegen, brachte tief in der Magengrube ein eher zustimmendes Gefühl. Ich setzte mich also hin und begann mit der lahmsten Umdrehung, die der Firmenprospekt eben noch für zulässig erachtete, also 45. Nein, ich hab das nicht geprüft, ich wollte einfach nur die Beine bewegen. Langsam konnte ich dabei die Augen öffnen und die Umgebung betrachten. Das Aquarium, den glimmenden und flackernden Weihnachtsbaum. Ich trat etwas stärker und schon hörte das Flackern auf. Dann dachte ich daran, weil es mir dank Tablette schon nicht mehr so schlecht ging, etwas munterer zu treten, also etwa im Takt des Sekundenzeigers, und sofort hörte das Flackern des Baumes auf. Es interessierte mich zugleich, wie der Ladezustand der Batterie wohl wäre und ob das Flackern wohl wieder begänne, wenn ich ein wenig weniger träte und ebenso, wie das mit dem Ladezustand sich verhielte wenn ich hier etwas stärker und danach etwas lässiger …

Kurz, nach einer Stunde stand ich zufrieden auf und ging an den Computer. Die Kopfschmerzen waren verschwunden.

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